Programme oft unzuverlässig und illegal

Sie sollten ja eigentlich bekannt sein, doch viele Auto- und Motorradfahrer können sich einfach nicht daran halten. Die Rede ist von Geschwindigkeitsbegrenzungen. Nach Richtlinien der Straßenverkehrsordnung darf man innerorts 50 km/h und auf Landstraßen 100 km/h fahren. Viele Verkehrsteilnehmer halten sich jedoch nicht an die angegeben Geschwindigkeitsbegrenzungen und versuchen mit Hilfe einer Radar App einer Strafe zu entgehen. Denn die Gefahr geblitzt zu werden ist mittlerweile sehr groß. Doch diese Radar Apps haben mehrere Nachteile. Sie sind meist sehr unzuverlässig und geben veraltete Informationen aus. Eigentlich ist die Verwendung einer Radar App sogar illegal. Mittlerweile gibt es am Markt auch schon sehr viele dieser Radar Apps. Viele Auto- und Motorradfahrer verlassen sich auf die mobilen Blitzwarner, kommen durch die unzuverlässigen Daten dann aber doch in eine Kontrolle oder werden von der Radarfalle erfasst. Doch wieso sind die Radar Apps eigentlich so gefährlich und welche mobilen Blitzwarner sind wirklich präzise und können verwendet werden?

Die Verwendung einer Radar App ist illegal

Auto- und Motorradfahrer, die bei der Benutzung einer Radar App von der Polizei erwischt werden, müssen mit einem Bußgeld von bis zu 75 Euro rechnen. Dies urteilte ein Richter im Jahr 2015 am Oberlandesgericht Celle in Niedersachsen. Er lehnte einen Einspruch gegen eine Verurteilung wegen Besitzes einer Radar App ab. Der Kläger musste nach einer Kontrolle mit der Polizei wegen seiner Radar App, die er auf seinem Handy hatte, ein Bußgeld von 75 Euro bezahlen. Nach Aussage des Richters, erhalte das Smartphone mit der Installation einer Radar App eine zusätzliche Zweckbestimmung eines Blitzer-Warngerätes. Denn nach § 23 Abs. 1b StVO darf im Auto kein Gerät betrieben werden, mit dem man Maßnahmen der Verkehrsüberwachung anzeigen oder stören darf. Dies gilt insbesondere für Radarwarner, aber auch für Radar Apps am Smartphone oder auf dem Navi. Nach der Straßenverkehrsordnung wird nach einer positiven Kontrolle ein Bußgeld von 75 Euro erhoben und man kassiert einen Punkt in Flensburg. Das Verbot ist jedoch auch eine Grauzone, denn sie gilt nur für den Fahrer und nicht für den Beifahrer.

Radar App – Unzuverlässig und hoher Stromverbrauch

Doch die mobilen Radarwarner sind nicht nur illegal, sondern auch oft unzuverlässig und verbrauchen eine große Menge an Strom. Die Datenverbindung und das GPS des Handys verbrauchen mehr Strom, als die normale Nutzung, damit ist der Akku des Smartphones auch viel schneller leer. Zudem ist die Displaybeleuchtung des Handys ständig aktiv, dies belastet den Akku noch mehr. Aber nicht nur der Stromverbrauch ist ein Problem, sondern auch die unzuverlässigen Daten, die angezeigt werden. Denn die Informationen der Radar Apps kommen von den Nutzern selbst. Hinter jeder Radar App steckt immer ein Internetportal. Will man alle Informationen bekommen, dann muss man sich bei einem bestimmten Portal anmelden und die erhaltenen Anmeldedaten in der Konfiguration der App eingeben. Faustregel hierbei ist, je mehr Nutzer die gleiche Gefahr und die gleiche Radarfalle bestätigen, umso sicherer ist die Meldung auch. Dies sagt aber leider noch nichts über die Aktualität der Meldung etwas aus, denn nicht in allen Regionen sind täglich aktive Nutzer unterwegs. Deshalb sollte man sich auf keinen Fall nur auf die Radar App verlassen. Doch welche Apps sind eigentlich die besten und zuverlässigsten?

Nur eine Radar App ist wirklich zuverlässig

Die drei meistgenutzten Radar Apps sind in Deutschland iSpeedCam, GPS Navigation von Sygic und Blitzer.de Pro. Die ersten beiden genannten sind in mehreren Tests durchgefallen, denn sie sind zu ungenau und bieten nur wenig Informationen. iSpeedCam kann mit Werbeeinblendungen kostenlos benutzt werden. Festinstallierte Blitzer erkennt diese App sehr gut. Mobile Blitzer zeigt iSpeedCam aber nur unzureichend an und manche erkennt die App gar nicht. Nicht anders verhält es sich bei der GPS Navigation von Sygic. Diese App greift auf eine weltweite Blitzerdatenbank zu und ist sehr umfangreich. Auch diese App erkennt die festen Blitzer sehr gut, aber leider meist keinen der mobilen Radarfallen. Die einzige Radar App die wirklich zuverlässige Daten wiedergibt, ist die App von Blitzer.de. Bei der Blitzer.de Pro werden feste Blitzer im Turnus von einer Woche und mobile Blitzer alle fünf Minuten aktualisiert. Die App ist auch sehr übersichtlich, kostet aber im Gegensatz zu den anderen Apps 10 Euro. Sie kann auf Android und IOS verwendet werden.

Erfahrungen eher ernüchternd

Nach mehreren Tests sind die Erfahrungen mit Radar Apps eher ernüchternd ausgefallen. Die Blitzer Apps erkennen zwar alle festinstallierten Radarfallen, tun sich aber sehr schwer neuaufgestellte Blitzergeräte anzuzeigen . Hier kommt es einfach auch darauf an, wie viele Anwender gerade aktiv unterwegs sind und wie gut der Betreiber seine Daten pflegt. Am Besten sollte man dann wohl doch lieber den Fuß vom Gas nehmen oder auf die örtlichen Radiodurchsagen vertrauen, dann kassiert man auch keine Punkte und bleibt von hohen Bußgeldern verschont.