Landstraßen-Blitzerwoche als neue Abschreckung

Nach einer aktuellen Studie zufolge starben im ersten Halbjahr 2016 so viele Menschen auf einer Landstraße als im ganzen Jahr 2015. Alleine im Landkreis Regensburg gab es bisher 9 Unfalltote. Ein Grund für die steigende Zahl von Unfalltoten sind gefährliche und schlecht einsehbare Stellen wie Kurven und Kuppen auf den Landstraßen. Viele Autofahrer nehmen diese nicht ernst genug und achten kaum auf ihre Geschwindigkeit. Die Polizei will mit einer neuen Aktion dieses Problem nun eindämmen. Mit so genannten “Blitzer-Wochen” will man vor allem auf Landstraßen für mehr Sicherheit sorgen. Bewaffnet mit Laser-Gerät und Spezialkamera, stationiert sich deshalb die Polizei eine Woche lang an markanten Stellen. Denn Landstraßen sind statistisch gesehen gefährlicher als Autobahnen, denn dort geschehen die meisten folgenschweren Unfälle. Mit dem neuen Modell des Blitzmarathon versucht nun die Polizei deutsche Landstraßen wieder sicherer zu machen. Dabei vertraut sie ganz auf die Technik von Lasermessgeräten.

Gefährliche Stellen müssen sicherer werden

Gerade auf dem Land gibt es oft enge und unausgebaute Straßen. Meist befinden sich schlecht einsehbare Kreuzungen in Senken oder hinter Kuppen. Deshalb sollten Autofahrer auf dem Land noch genauer auf den Verkehr achten als anderswo. Da aber viele Bundestraßen oft durch kleine Dörfer und Orte führen, müssen viele Autofahrer vor der Ortseinfahrt vom Gas gehen. Auch an besonders gefährlichen Stellen herrscht ein spezielles Tempolimit. So gilt an manchen Kreuzungen und Kurven ein Tempolimit von 50 km/h. Es gibt jedoch immer noch einige Raser, die solche Geschwindigkeitsbegrenzungen ignorieren. Dadurch kommt es dann in verwinkelten Kurven oft zu schweren Unfällen.

Neueartige Technologie berechnet Unfallschwerpunkte

Damit die Polizei auch weiß, an welchen Stellen eine Kontrolle notwendig ist, bedient sie sich einer neuartigen Technologie zur Analyse von Unfallschwerpunkten. Diese nennt sich Vulkan (Verkehrsunfall-Lagekarten-Analyse-System) und speichert zentral alle registrierten Unfälle. Mit diesem Hilfsmittel lassen sich alle Unfallschwerpunkte in allen deutschen Landkreisen nach verschiedenen Kriterien ganz einfach herausfiltern. Vor allem in Bayern sollen mit Hilfe dieser Technik im September die Blitzer-Wochen ausgebaut werden.

Laser besser als Blitzer

Bei den Blitzer-Wochen arbeitet die Polizei sowohl mit Laser-, als auch mit herkömmlichen Radarmessungen. Die Lasergeräte haben Vor- und Nachteile. Für den Einsatz der Lasergeräte sprechen der schnelle Aufbau, sowie die einfache Handhabung der Geräte. Herkömmliche Radarmessgeräte benötigen eine Aufbauzeit von etwa 20 Minuten. Die Lasergeräte können sofort eingesetzt werden. Auch die lange Reichweite ist ein eindeutiger Vorteil bei den Lasergeräten. Bei größeren Distanzen kann das Lasergerät immer noch präzise die Geschwindigkeit des ankommenden Fahrzeugs messen. Leider haben die Lasermessgeräte aber auch einige Nachteile. Laser können keine Beweisfotos machen, deshalb müssen die Raser an Ort und Stelle aufgehalten werden. Eine nachträgliche Forderung per Post mit dem Verweis auf ein Kontrollfoto, wie es bei Radarmessungen üblich ist, wäre nicht möglich. Überdies benötigt das Lasergerät immer eine Oberfläche die das Lasersignal reflektiert. Beim Auto ist dies das Kennzeichen, bei Motorrädern sind das die Scheinwerfer. Da der Aufbau jedoch keine Zeit kostet und die Aktionen schnell durchgeführt werden sollen, greift die Polizei auf Lasermessgeräte zurück.

Polizei will echte Raser erwischen

Nach Auskunft der Polizei geht es bei der”Blitzer-Woche” nicht um eine möglichst hohe Ausbeute an Bußgeldern. Vielmehr will die Polizei echte Raser zur Rechenschaft ziehen. Kleinere Tempoüberschreitungen sind deshalb eher Nebensache. Deshalb werden bei der Aktion, Vergehen von 10 bis 15 Euro nicht geahndet. Diese würden die Arbeit nur verkomplizieren. Raserei beginnt nach Angabe der Polizei erste bei einer Überschreitung von 20 km/h. Aber auch Tempoüberschreitungen von bis zu 50 km/h sind den Polizisten schon untergekommen. Vor allem Motorradfahrer halten sich oft nicht an die vorgegeben Geschwindigkeit und sind meist mit viel höherem Tempo unterwegs. Bei solchen Vergehen fällt dann auch die Strafe dementsprechend hoch aus. Bei einer Überschreitung von 50 km/h müssen die Rasr mit 200 Euro Bußgeld, 2 Punkte in Flensburg und einem Monat Fahrverbot rechnen. Die Aktion hat bereits schon einige Raser aus dem Verkehr ziehen können und die Polizei wird weiter auf die Pirsch gehen und auf die Jagd nach Verkehrsrowdys gehen.