Durch Haaranalyse Alkohol (Ethylglucuronid / ETG) oder Drogen Abstinenz nachweisen
Die Haaranalyse ist ein gängiges Verfahren, um Drogen- oder Alkoholabstinenz nachzuweisen. Bei dieser Variante wird ein 3 cm langer Haarstreifen auf Alkohol bzw. EtG untersucht. Ethylglucuronid zählt als Abbauprodukt von Alkohol, welches auch wirklich nur im Haar nachweisbar ist, wenn Sie auch wirklich alkoholische Getränke getrunken haben. Das menschliche Haar wächst normalerweise rund 1 cm pro Monat. Pro cm Haarlänge ist demzufolge der Alkoholverzicht von einem Monat belegbar.
Rückwirkend kann für 3 Monate ein Abstinenztest durchgeführt werden. Es müsste also eine Haarsträhne von 3 cm vorhanden sein. Sie könnten also einen Alkoholabstinenznachweis rückwirkend für drei Monate erhalten. Die Urinkontrollen zum Vergleich sind nur Momentaufnahmen möglich. Es kann also die Alkoholabstinenz nicht rückwirkend über den Urin nachgewiesen werden.
Grenzwerte der Haaranalyse auf Alkohol
Werden Haarsträhnen laborchemisch auf die EtG-Konzentration ausgewertet, gibt es auch Grenzwerte, die zu beachten sind. Bestimmte Grenzwerte deuten laut wissenschaftlicher Erkenntnisse auf eine Abstinenz, ein normales Trinkverhalten und einen riskanten Alkoholkonsum hin. Wie folgt fallen die Werte aus:
- Abstinenz: bis zu 7.0 pg/mg EtG im Haar
- Kontrolliertes Trinken: 7.0 – 30.0 pg/mg EtG im Haar
- Riskanter Alkoholkonsum: ab 30.0 pg/mg EtG im Haar
Ist eine Haaranalyse auf Alkohol (EtG/Etyhlglucuronid) notwendig?
Je nach Situation sind Abstinenznachweise gar nicht zwingend notwendig, um bei der MPU positiv herauszugehen. Es gibt zwar immer wieder Beratungsstellen, die einen kompletten Verzicht auf Alkohol und das Durchführen mehrerer Haaranalysen empfehlen, um dem MPU Gutachter die Abstinenz zu belegen.
In der Praxis wird es sogar von manchen Gutachtern als negativ angesehen, da sie meinen Sie haben nur die Abstinenznachweise gesammelt, um schnell wieder den Führerschein zu erhalten. Das sieht in den Augen des Prüfers so aus, dass Sie nur wegen des Führerscheins auf Alkohol verzichten, aber das Problem nicht erkennen. Das könnte bedeutet, dass Sie nach der Wiedererlangung der Fahrerlaubnis keinen Grund haben, auf Alkohol weiterhin zu verzichten.
Letztendlich hängt es aber von Ihrer Alkoholproblematik ab, ob Sie Ihre Alkoholabstinenz nachweisen müssen. In einer MPU Beratung erfahren Sie, wie genau Ihr Fall einzuschätzen ist und was nötig ist, um den Führerschein zurückzuerhalten. Vielleicht müssen Sie ja gar nicht komplett auf Alkohol verzichten und auch keine Haaranalyse auf EtG durchführen lassen. Lernen Sie den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol während der MPU Beratung.
Wer führt eine Haaranalyse auf EtG/Ethylgluxuronid (Alkohol) durch?
Falls bei Ihnen tatsächlich eine Haaranalyse auf Alkohol notwendig sein sollte, sind zugelassene Ärzte und Labore relevant, die die Haaranalyse durchführen dürfen. Die entsprechenden Stellen müssen über eine verkehrsmedizinische Zusatzqualifikation verfügen, um überhaupt Haaranalyse auf Alkohol durchführen zu dürfen. Die Alkohol Haaranalysen (EtG) dürfen nur in akkreditierten Laboren (nach DIN EN ISO 15189:2007 (Labordiagnostik) und DIN EN ISO/IEC 17025:2005 (Forensik)) ausgewertet werden. Wenden Sie sich an uns, können Sie sich vielmals über schnelle Testergebnisse freuen. Meistens brauchen Sie nicht lange warten, um die Abstinenznachweise zu erhalten.
Haaranalyse auf Drogen – wichtige Infos im Überblick
Müssen Sie Drogenabstinenz nachweisen, funktioniert das gut über die Haaranalyse. Es muss hierbei jedoch ein 6 cm langes Haarsegment vorhanden sein, welches im akkreditierten nach DIN EN ISO/IEC 17025 zertifiziertem Labor untersucht wird. Auf alle gängigen Betäubungsmittel wie Amphetamine, Opiate, Methamphetamine, Cannabinoide (THC), Kokain, Methadon und Benzodiazepine wird während der laborschemischen Auswertung geprüft. Aufgrund der Tatsache, dass Haare meistens 1 cm pro Monat wachsen, bedeutet das, dass Sie 6 Monate drogenabstinent sein müssen, um einen entsprechenden Nachweis zu erhalten.
Rückwirkend erhalten Sie somit für 6 Monate Abstinenznachweise, was bei einem Drogenscreening via Urin nicht möglich ist. Ein Urin Drogenscreening zeigt nur die aktuelle Situation an, aber nicht die der letzten Monate. Drogentests aus den Apotheken sind übrigens nicht zulässig, da sie zu hohen Grenzwerte vorweisen.
Allgemein gelten folgende Grenzwerte für Drogen:
- Opiate, Methadon und Kokain < 0.1 ng/mg
- Methamphetamine und Amphetamine < 0.1 ng/mg
- Cannabinoide < 0.02 ng/mg
- Benzodiazepine < 0.05 ng/mg
Sind bei mir Drogentests notwendig?
Bei einer Drogen-MPU ist ein Abstinenznachweis von mindestens 6, 9 oder 12 Monaten unausweichlich. Während des Zeitraums müssen Sie auf Drogen wie THC, Kokain, Amphetamine, Methamphetamine zwingend verzichten, um den Führerschein zurückzuerhalten.
Wie lange die Abstinenz nachgewiesen werden muss, hängt von der Schwere des Falles ab. Mit einer guten MPU Vorbereitung lässt sich der Zeitraum aber meistens um einige Monate verkürzen, sodass lediglich 6 Monate nachzuweisen sind. Gerne bieten wir Ihnen eine MPU Beratung und geben Ihnen alle Infos an die Hand.
Drogenabstinenz von großer Menge harter Drogen wie THC – wie lange nachweisen
Zu den harten Drogen gehören Amphetamine, Kokain, Opiate, Methamphetamine und Cannabinoide. Auch wenn Sie diese Drogen in großen Mengen konsumiert haben, ist es mit der richtigen MPU Beratung möglicherweise nicht notwendig, für 12 Monate die Abstinenz nachzuweisen. Durch eine optimale Beratung geben sich auch MPU-Gutachter mit einem kürzeren Zeitraum zufrieden.