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Robin Figuli

MPU nach Fahrradfahrt – Warum auch Radfahrer zur MPU müssen

Markus Erl, Geschäftsführer der MPV GmbH, lächelnd am Telefon in einem braunen Hemd.

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Viele Betroffene sind überrascht: Eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) kann nicht nur Autofahrern drohen – sondern auch Radfahrern. Wer mit dem Fahrrad alkoholisiert unterwegs ist, muss ab einem bestimmten Promillewert mit erheblichen Konsequenzen rechnen. In diesem Beitrag klären wir, wann eine MPU nach einer Fahrt mit dem Fahrrad angeordnet wird, wie die Rechtslage aussieht und warum eine Vorbereitung dennoch sinnvoll ist – auch ohne vorhandene Fahrerlaubnis.

Wann droht eine MPU nach einer Fahrt mit dem Fahrrad?

Die MPU ist keine reine „Autofahrer-Maßnahme“. Wer im Straßenverkehr – egal mit welchem Fahrzeug – andere gefährdet oder durch Alkohol oder Drogen auffällt, kann von der Führerscheinbehörde zur Untersuchung verpflichtet werden. Das gilt ausdrücklich auch für Radfahrer.

Eine MPU nach einer Fahrradfahrt wird in der Regel angeordnet, wenn:

  • Alkoholwerte von 1,6 Promille oder mehr festgestellt werden
  • Wiederholte Auffälligkeiten vorliegen (auch bei niedrigeren Werten)
  • Es zu einer Fahrunsicherheit oder Verkehrsgefährdung kommt

Auch unter 1,6 Promille kann eine MPU drohen, wenn zusätzliche Umstände (z. B. Schlangenlinien, fehlende Einsicht, Sachbeschädigung etc.) vorliegen.

Promillegrenze für Fahrradfahrer – was ist erlaubt?

Für Radfahrer gilt in Deutschland grundsätzlich keine 0,5-Promille-Grenze wie für Autofahrer. Es gibt nur eine sogenannte absolute Fahruntüchtigkeit ab 1,6 Promille. Wer diesen Wert überschreitet, gilt unabhängig vom Fahrverhalten als nicht mehr verkehrstauglich – und muss mit einer MPU rechnen.

Allerdings kann bereits ab 0,3 Promille bei auffälligem Fahrverhalten eine relative Fahruntüchtigkeit angenommen werden. Die Konsequenzen (z. B. Geldstrafe, Punkte, MPU) hängen dann vom Einzelfall ab.

MPU trotz fehlendem Führerschein? Ja, das geht!

Viele glauben, eine MPU sei nur möglich, wenn man bereits einen Führerschein besitzt – das stimmt jedoch nicht. Auch wer noch keinen Führerschein hat oder ausschließlich mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann zur MPU verpflichtet werden.

Was bedeutet das in der Praxis?

  • Ein Vermerk im Fahreignungsregister kann eingetragen werden
  • Eine Sperrfrist für die Erteilung der Fahrerlaubnis wird verhängt
  • Ohne MPU darf kein Führerschein beantragt oder neu erteilt werden

Wichtig: Wer die MPU ignoriert, bekommt auch in den Folgejahren keinen Führerschein – selbst wenn er später Auto fahren möchte. Die Eintragung bleibt bestehen, bis ein positives MPU-Gutachten vorgelegt wird.

MPU nach Fahrrad – gleiche Anforderungen wie beim Autofahrer?

Die Anforderungen an eine MPU unterscheiden sich inhaltlich nicht wesentlich – egal ob die Auffälligkeit mit dem Auto oder dem Fahrrad stattfand.

Auch hier kann die Fahrerlaubnisbehörde folgende Nachweise und Einschätzungen verlangen:

  • Psychologische Einschätzung des Konsumverhaltens
  • Abstinenznachweise (Urin, Haaranalyse, ggf. Bluttest)
  • Aufarbeitung des Fehlverhaltens in Gesprächen mit Verkehrspsychologen
  • Gegebenenfalls: Teilnahme an einem Vorbereitungskurs oder Intensivprogramm

Tipp: Auch Radfahrer profitieren von einer professionellen MPU-Vorbereitung, um die psychologischen Anforderungen zu verstehen und typische Fehler zu vermeiden.

Typische Fragen von Betroffenen

Warum wird bei einer Fahrradfahrt so streng reagiert?

Weil Alkohol im Straßenverkehr grundsätzlich ein hohes Gefahrenpotenzial birgt – auch auf dem Fahrrad. Wer 1,6 Promille oder mehr hat, gilt als absolut fahruntüchtig. Die Behörden prüfen, ob künftig auch beim Autofahren eine Gefahr bestünde.

Kann ich einfach ein paar Jahre warten und dann den Führerschein machen?

Nein. Der Eintrag im Fahreignungsregister bleibt bestehen, bis die MPU erfolgreich absolviert wurde. Ohne positives Gutachten gibt es keine Fahrerlaubnis – unabhängig davon, wie viel Zeit vergangen ist.

Was kostet eine MPU nach einer Fahrradfahrt?

Die Kosten sind ähnlich wie bei anderen Anlässen und hängen vom Delikt ab. Für Alkohol-MPUs muss man mit 400 bis 800 € für die Begutachtung rechnen, plus Vorbereitungskosten. Je nach Vorgeschichte können auch Abstinenznachweise notwendig werden.

Warum ist eine Vorbereitung auch als Radfahrer sinnvoll?

Die MPU ist kein einfacher „Test“, auch wenn Sie umgangssprachlich gerne „Idiotentest“ genannt wird. Die MPU ist eine komplexe psychologische Einschätzung Ihrer Person. Viele scheitern beim ersten Versuch, weil sie die Anforderungen unterschätzen, unvorbereitet erscheinen oder glauben Sie könnten sich mit ein paar Lügen durchmogeln. Aber die MPU-Gutachter und Psychologen sind geschult darin sowas zu erkennen und die jahrelange Erfahrung hilft dabei Lügen schnell aufzudecken.

Eine professionelle Vorbereitung hilft dabei:

  • Den eigenen Fall zu reflektieren und glaubhaft aufzuarbeiten
  • Die psychologischen Fragestellungen zu üben
  • Eine realistische Einschätzung der eigenen Erfolgschancen zu erhalten
  • Gegebenenfalls Abstinenznachweise frühzeitig zu beginnen

Fazit: Auch mit dem Fahrrad kann eine MPU folgen – und sie sollte ernst genommen werden

Wer mit dem Fahrrad alkoholisiert unterwegs ist, muss ab bestimmten Promillewerten mit einer MPU rechnen – auch ohne Führerschein. Die rechtlichen Grundlagen sind eindeutig und werden von Gerichten bestätigt. Eine professionelle Vorbereitung ist deshalb auch für Radfahrer ratsam, um nicht dauerhaft auf den Führerschein verzichten zu müssen.