Skip to content
Weggabelung im Park mit zwei Richtungen – Symbol für die Entscheidung zwischen Abstinenz und kontrolliertem Trinken.
Zwei Wege – welcher passt zu Ihnen? Abstinenz oder kontrolliertes Trinken, seriös erklärt.
MPV GmbH

Kontrolliertes Trinken vs. Abstinenz: Was ist der bessere Weg – auch mit Blick auf die MPU?

Markus Erl, Geschäftsführer der MPV GmbH, lächelnd am Telefon in einem braunen Hemd.

Nutzen Sie die Gelegenheit für eine kostenlose Erstberatung – wir sind für Sie da und unterstützen Sie gerne bei offenen Fragen zu Ihrer MPU!

Kostenloses Erstgespräch
  • Abstinenz = konsequent 0,0 % Alkohol über einen definierten Zeitraum; bei Abhängigkeit ist dies der medizinisch sichere Weg – und für die MPU meist Voraussetzung.
  • Kontrolliertes Trinken (kT) = weiter trinken, aber dauerhaft nach strengen Regeln (Menge, Häufigkeit, 0,0 am Steuer, Risikosituationen vermeiden). Bei riskantem/schädlichem Konsum ohne Abhängigkeitsdiagnose kann kT funktionieren – wenn es stabil gelebt und plausibel belegt wird.

Warum diese Entscheidung so wichtig ist (medizinisch & MPU)

Die S3-Leitlinie „Screening, Diagnostik und Behandlung alkoholbezogener Störungen“ (AWMF 076-001) empfiehlt bei diagnostizierter Abhängigkeit eine abstinenzorientierte Behandlung. Bei riskantem oder schädlichem Konsum sind auch Reduktionsziele (z. B. kontrolliertes Trinken) möglich – abhängig von Motivation, Rückfallrisiken und Kontext.

Für die MPU gilt: Die Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung (BASt, Stand 01.06.2022) bilden die Bewertungsbasis der Gutachter. Praktisch heißt das:

  • Abhängigkeit → in der Regel langfristige Abstinenz mit belastbaren Nachweisen.
  • Kein Abhängigkeitsbefund → kT kann akzeptiert werden, wenn ein plausibles, dauerhaft stabiles Konzept mit Schutzmaßnahmen vorliegt (insb. immer 0,0 am Steuer).

Definitionen – kurz & präzise

Abstinenz: Kein Konsum alkoholhaltiger Getränke/Produkte über einen definierten Zeitraum (z. B. 6 oder 12 Monate). In forensischen Kontexten wird die Behauptung der Abstinenz regelmäßig laborchemisch gestützt.

Kontrolliertes Trinken (kT): Geplanter, dauerhaft begrenzter Alkoholkonsum mit verbindlichen Regeln (Trinkmengen, -tage, Ausnahmen, Notfall-Strategien). Evidenz: kT-Programme reduzieren Alkoholkonsum/-probleme messbar – bei geeigneter Zielgruppe.

Nachweise & Grenzwerte – was zählt wirklich?

Abstinenz-Nachweise (Alkohol)

Haar-EtG / FAEE & Urin-EtG sind in Deutschland üblich. International maßgeblich ist der SoHT-Konsens (2019):

  • Abstinenz nicht widersprochen bei EtG ≤ 5 pg/mg (3–6 cm, Kopfhaar).
  • Chronisch exzessiver Konsum stark nahegelegt bei EtG ≥ 30 pg/mg (3–6 cm).
  • Bei FAEE (EtPa) gelten analoge Grenzwerte (z. B. 0–3 cm: ≥ 350 pg/mg = stark exzessiv).

Wichtig: In der deutschen Praxis findet man teils weiterhin 7 pg/mg als Cut-off für die Stützung einer Abstinenzannahme. Das kann je Labor/Fragestellung variieren – daher Grenzwertangaben des akkreditierten Labors beachten.

Urin-Programme (CTU-2-Standard): Unangekündigte, unter Sicht entnommene Proben; Prozess- und Qualitätsanforderungen sind in CTU-Curricula (DGVM/GTFCh) geregelt. Details wie Temperaturmessung, Identitätsprüfung und Dokumentation sichern die forensische Verwertbarkeit.

Praxis-Tipp: Stimmen Sie Dauer (6/12/15 Monate) und Probenart (Haar/Urin) vorab mit Ihrer MPU-Stelle und einem DAkkS-akkreditierten Labor ab. So vermeiden Sie formale Fallstricke.

„Nachweise“ beim kontrollierten Trinken

Ein Abstinenznachweis ist hier nicht das Ziel. Entscheidend sind Plausibilität & Stabilität Ihres kT-Konzepts:

  • Trinktagebuch (Mengen, Anlässe, Ausnahmen = 0),
  • Regelwerk (Maximalmengen, alkoholfreie Tage, „nie vor/nach Fahrt“),
  • Risikomanagement (Trigger, Alternativen, Notfall-Plan),
  • Lebensstil-Indizien (Sport/Schlaf/Stress, soziales Umfeld),
  • ggf. ergänzende Werte (Leberparameter) – als Unterstützung, nicht als Beweis.

Die Wirksamkeit verhaltenstherapeutischer kT-Programme ist belegt.

Was passt zu wem? (Entscheidungsnavigator)

  • Hinweise auf Abhängigkeit (Kontrollverlust, Entzug, gescheiterte Reduktionsversuche) → Abstinenz mit Therapie/Beratung + forensisch belastbare Nachweise planen.
  • Kein Abhängigkeitsbefund, einmalige Auffälligkeit → kT kann sinnvoll sein – vorausgesetzt, klare Regeln, 0,0 am Steuer, stabile Umsetzung ≥ 6–12 Monate.

Typische Stolperfallen (und wie Sie sie vermeiden)

  • Falsche Haarlänge/Segmentierung (z. B. > 6 cm, starke Colorationen kurz vor Abnahme) → vorher Labor-Hinweise beachten.
  • Urinabgabe ohne CTU-Prozess → Gefahr der Nichtanerkennung. Nur CTU-konform.
  • „kT“ ohne Regeln → unglaubwürdig. Schriftliches Regelwerk + Tagebuch führen.

So unterstützen wir Sie – MPV GmbH

MPU-Beratung: richtige Strategie, richtiger Test, klare Abstinenzplanung

Wir klären mit Ihnen, ob Abstinenz oder kontrolliertes Trinken der passende Weg ist – und leiten daraus die richtige Nachweisstrategie ab (EtG-Haar vs. CTU-Urin, Startzeitpunkt, Dauer, Laborauswahl). Sie erhalten einen individuellen Fahrplan inkl. Trinkregeln/Null-Promille-Regeln, Rückfallprävention sowie Checklisten für Gutachtergespräch und Dokumentation.

Abstinenznachweise über zertifizierte Partnerlabore

Wir organisieren Ihre EtG-Haaranalysen und CTU-Urinprogramme ausschließlich über akkreditierte, zertifizierte Partnerlabore – inkl. Terminmanagement, Dokumentation und Bescheinigungen.

Einsatzbereiche:

  • MPU (Erst- oder Wiederholungsgutachten)
  • Behördliche Anordnungen (z. B. Führerscheinstelle)
  • Auflagen im Straf-/Bewährungszusammenhang
  • Gerichtliche/behördliche Verfahren (z. B. Familiengericht, Dienstrecht)

Kostenfreie Erstberatung

Rufen Sie an oder sichern Sie sich Ihren Termin online – wir klären in 15–20 Minuten den besten Weg und starten direkt mit der Planung.

FAQ – Kontrolliertes Trinken vs. Abstinenz (MPU-fokussiert)

Kann ich die MPU mit kontrolliertem Trinken bestehen?

Ja – wenn keine Abhängigkeit vorliegt und Ihr kT-Konzept nachhaltig und plausibel ist (Regeln, Risikomanagement, 0,0 am Steuer). Bei Abhängigkeit wird i. d. R. Abstinenz erwartet.

Wie lange müssen Abstinenznachweise laufen? 6 oder 12 Monate?

Beides ist üblich. Die passende Dauer hängt von Ihrer Vorgeschichte und der Einschätzung der MPU-Stelle ab. Wichtig ist, dass Labor & Prozess forensischen Standards genügen (z. B. CTU-2).

Welche Grenzwerte gelten bei der Haaranalyse (EtG)?

Der SoHT-Konsens (2019) nennt ≤ 5 pg/mg (3–6 cm) als „Abstinenz nicht widersprochen“ und ≥ 30 pg/mg als Hinweis auf chronisch exzessiven Konsum. In Deutschland nutzen manche Quellen 7 pg/mg als Praxis-Cut-off – maßgeblich sind die Laborangaben.

Zählen Leberwerte als Beweis für kT oder Abstinenz?

Nein. Sie können unterstützen, ersetzen aber keine forensisch verwertbaren EtG-Haar- oder CTU-Urinprogramme.

Ist kontrolliertes Trinken wissenschaftlich belegt?

Ja. Metaanalysen und Reviews belegen Effekte auf Konsumreduktion und alkoholbezogene Probleme – bei passender Zielgruppe.