Rauchen am Steuer

Kommt das Qualm-Verbot im Auto?

Rauchen am Steuer ist nach Meinung vieler Experten genauso gefährlich, wie die Nutzung des Handys während der Fahrt. Aus diesem Grund diskutiert die Bundesregierung schon seit längerer Zeit über ein Rauchverbot im Auto. Die Rechtslage ist dabei ein wenig schwierig, daher kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Verzögerungen. Doch wird das Rauchverbot kommen oder nicht? Über diese Frage streiten sich Befürworter und Kritiker nun schon über ein Jahr. Aus der Sicht der Verkehrssicherheit müsste Rauchen am Steuer ebenso verboten werden, wie die Nutzung eines Smartphones. Durch die Zigarette hätte ein Autofahrer, ähnlich wie bei der Nutzung eines Handys, nur einen Arm frei, um das Fahrzeug zu bedienen. In schwierigen Verkehrssituationen und in Kurven, könnte der Fahrer mit diesem Handycap das Fahrzeug nicht mehr ordnungsgemäß führen. Ebenso würde das Rauchen den Fahrer vom Verkehr ablenken. Doch ist ein Rauchverbot eigentlich möglich, welche Risiken ergeben sich beim Rauchen am Steuer und wie ist das Qualmen im Fahrzeug in anderen Ländern geregelt?

Warum ist das Rauchen am Steuer in Deutschland noch erlaubt?

Bereits letztes Jahr wurde die Diskussion über ein Rauchverbot am Steuer wieder aufgegriffen. Damals war die Rede von einem Bußgeld bis zu 200 Euro. Schnell wurde klar, dass es sich dabei um eine Falschmeldung handelte. Im Moment ist das Rauchen während der Fahrt in Deutschland noch erlaubt und das hat einen rechtlichen Grund. Das Auto gilt als gesetzlicher privater Raum. Ein Rauchverbot am Steuer würde die private Freiheit eines jeden Autofahrers einschränken und angreifen. Zudem würden Verkehrskontrollen zu diesem Thema sehr schwer durchzuführen sein. Dies befürchten zumindest einige Politiker. Die Befürworter kritisieren diese Argumente, denn ein Handy darf im Auto auch nicht benutzt werden, obwohl es sich um einen gesetzlichen privaten Raum handle.

Rauchen am Steuer könnte bald teuer werden

Was in den 80er Jahren noch total cool und ein Zeichen von Lässigkeit war, ist heute verpönt. Die Rede ist vom Rauchen einer Zigarette. Heute müssen viele Raucher einen extra gekennzeichneten Ort aufsuchen, um ihrem Vergnügen nachgehen zu können. Die Zahl der Raucher sank in den letzten Jahren immer weiter, doch es gibt noch einige Menschen die einfach nicht die Finger von Zigaretten lassen können. Das Auto ist daher der ideale Rückzugsort, um bei guter Musik aus dem Radio, seiner Sucht nachzugehen. Dieses Vergnügen könnte bald der Vergangenheit angehören. Seit langem diskutiert die Bundesregierung über ein Rauchverbot während der Fahrt.

Experten sind sich sicher – Rauchverbot wird kommen

Zumindest Verkehrsexperten sind sich sicher, dass das Rauchverbot in Deutschland bald kommen wird. Das Sicherheitsrisiko ist einfach zu stark. Ähnlich wie bei der Nutzung eines Smartphones, hat der Fahrer nur eine Hand zur Verfügung, um das Fahrzeug zu steuern. Zudem dieser durch das Rauchen vom Verkehr abgelenkt. Ein anderer Aspekt ist die Gesundheit. Während der Fahrt sammelt sich ungefähr so viel Tabakrauch im Auto an, wie in einer Kneipe. Besonders Kinder sind von den austretenden Giftstoffen gefährdet. Nach einer Umfrage des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) wünschen sich 87 Prozent der Deutschen ein Rauchverbot am Steuer, wenn dies dem Schutz von Kindern diene.

Rauchen noch erlaubt, aber andere Strafen sind möglich

Das Rauchen im Auto während der Fahrt ist noch erlaubt, doch eine Zigarette im Auto kann trotzdem zu größeren Sanktionen führen. Diese beginnen bereits bei der Entsorgung des Glimmstängels. Wenn dieser nämlich achtlos aus dem Fenster geschnipst wird, dann ist dies ein Verstoß gegen Umweltrichtlinien. Ein solches Vergehen wird mit einer Geldstrafe von bis zu 50 Euro bestraft. Sollte dabei jemand anderes zu Schaden kommen, dann kann man mit einer viel höheren Strafe rechnen. Erschrickt sich z.B. ein Motorradfahrer und stürzt dabei, muss der Umweltverschmutzer mit einer Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung, einer Punktstrafe und einem Fahrverbot rechnen.

Rauchverbot im Auto – In anderen Ländern schon Realität

Wie bei anderen Gesetzen auch, ist uns das Ausland mal wieder ein paar Schritte voraus. Besonders andere EU-Länder haben das Rauchen im Auto schon verboten. Dazu zählen Frankreich, Italien, Griechenland, England, Zypern, aber auch weiter entfernte Länder wie Kanada, die USA und Südafrika. In Frankreich und Italien darf nicht geraucht werden, wenn sich Kinder an Bord befinden. Bei einer Zuwiderhandlung können Geldstrafen bis zu 550 Euro fällig werden. In Griechenland kann dies sogar mit einem Bußgeld bis zu 1.500 Euro sanktioniert werden. In England gilt ein Rauchverbot, wenn sich ein oder mehrere Personen unter 18 Jahren im Fahrzeug befinden. Ein Verstoß wird mit 70 Euro bestraft.

Rauchverbot auch wegen der Sicherheit

Wie man anhand der Beispiele unserer europäischen Nachbarn sieht, kann ein Rauchverbot zum Schutz der Kinder durchaus sinnvoll sein, dabei wird jedoch die Sicherheit im Straßenverkehr ein wenig vergessen. Die Nutzung eines Smartphones ist in Deutschland bereits verboten. Sucht aber ein Raucher eine Zigarette und zündet sich diese auch an, ist er in dieser Zeit ebenso abgelenkt. Schlimmstenfalls lässt der Fahrer die brennende Kippe sogar noch fallen und verfällt in Panik. In diesen Sekunden könnte es leicht zu einem Unfall kommen. Ein Rauchverbot am Steuer wäre deshalb eine sinnvolle Möglichkeit für mehr Sicherheit zu sorgen und die Kinder im Fahrzeug zu schützen. Die Entscheidung liegt nun in der Hand der Bundesregierung.