Positive Entwicklungen bei der neuen MPU-Bilanz

Die MPU (Medizinisch-Psychologische-Untersuchung) sorgt in Kreisen der Kritiker und der Befürworter noch immer für viel Gesprächsstoff. Die umstrittene Untersuchung steht einmal am Pranger der Autofahrer, dann aber wieder in der Gunst vieler Verkehrsexperten. Die BASt (Bundesanstalt für Straßenwesen) veröffentlicht jedes Jahr eine Statistik über die aktuellen Zahlen rund um das Thema MPU. In der MPU Statistik für das Jahr 2015 vermeldet die BASt, dass die Zahl aller Begutachtungen konstant geblieben ist. Aus dem Bericht geht hervor, dass sich im Jahr 2015, 91,276 Personen im Rahmen einer MPU begutachten lassen mussten. Die Veränderung zum Jahr 2014 war damit nur minimal. Doch auch andere interessante Zahlen präsentierte die neue Statistik. Darunter fallen Angaben zu den Ursachen wie Alkohol oder Drogen, sowie körperliche und geistige Mängel. Doch auch Personen mit einem zu hohen Punktekonto mussten sich wieder einer MPU unterziehen. Wie die Statistik zeigt, ist die MPU weiterhin ein wirksames Mittel, um die deutschen Straßen wieder sicherer zu machen.

MPU Statistik 2015 – Ursachen

Auch im Jahr 2015 mussten wieder viele Verkehrssünder und Straftäter zu einer MPU. Wie auch in den Vorjahren mussten besonders häufig wieder einmal Personen bei einer MPU antreten, die wegen Alkohol am Steuer auffällig geworden sind. Hier lässt sich jedoch ein positiver Trend erkennen, denn die Zahl der erstmaligen Anordnung wegen eines Alkoholdelikts sank im Jahr 2015, im Gegensatz zu 2014, um 5%. Die Zahl der Anordnungen wegen wiederholten Alkoholauffälligkeiten sank gleich um ganze 7%. Insgesamt gesehen mussten von allen MPU-Teilnehmern etwa 43% (erstmaliges Vergehen 30% / wiederholtes Vergehen 13 %) wegen einer Alkoholstraftat im Jahr 2015 zu einer MPU. Wegen Drogen- und Medikamentenmissbrauchs mussten 23% zu einer MPU antreten. Die restlichen Ursachen waren Verkehrsauffälligkeit ohne Alkohol mit 16%, Alkohol Missbrauch und Verkehrs- oder strafrechtliche Delikte mit 6 %, körperliche oder geistige Mängel mit 1% und sonstige Anlässe mit 11%. Somit bildeten die Alkoholtäter auch im Jahr 2015 die größte Anlassgruppe.

MPU Statistik 2015 – Keine Änderungen bei der Durchfallquote

Bei der Durchfallquote gab es im Jahr 2015 keine nennenswerten Änderungen gegenüber dem Vorjahr. Etwa um die 60% bestanden die MPU im Jahr 2015. Um die 35% fielen bei der MPU durch und ca. 6% wurden als “nachschulungsfähig” eingestuft. Hierbei hat der Prüfling die Möglichkeit, nach dem Absolvieren passender Kurse und Seminare die Fahrerlaubnis wiederzuerlangen. Die aktuellen Zahlen bestätigen also den Trend einer höheren Bestehensquote, der vor mehreren Jahren angefangen hatte. Vor allem die gute Arbeit der vielen seriösen Beratungsstellen sorgen für diese höhere Bestehensquote. Ein anderer Faktor sind die Personen selbst. Viel mehr MPU-Prüflinge bereiten sich mit Hilfe einer kompetenten Beratungsstelle auf die MPU vor, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Die speziellen Kurse und Seminare wappnen die Teilnehmer für jede Situation während der MPU. So konnte ein positiver Trend entstehen.

Veränderungen in den Jahren 2012 bis 2015

In der Laufzeit von drei Jahren ist ein deutlicher positiver Trend bei der MPU Statistik bemerkbar. Die Zahlen der Alkoholtäter sinkt von Jahr zu Jahr. Dieser Wert ist zwar nur marginal, doch es lässt sich erkennen, dass weniger Personen wegen Alkoholmissbrauchs zu einer MPU müssen. Vor allem bei den wiederholten Alkoholtätern sinkt die Zahl immer weiter. Im Jahr 2012 mussten noch 14.882 Personen wegen wiederholter Alkoholauffälligkeit zu einer MPU. Im Jahr 2015 waren dies nur noch 12.190. Der Wert sank also in drei Jahren um fast 2000 Personen. Dies ist ein eindeutiger positiver Trend und spiegelt die gute Arbeit seriöser Beratungsstellen wider. Auch weniger Fahrer mit Verkehrsstrafrechtlichen Auffälligkeiten mussten im Jahr 2015 zu einer MPU. Im Gegensatz zum Jahr 2012 mit einer Anzahl von 2.086 Personen, traten im Jahr 2015 nur noch 1.729 wegen Verkehrsstraftaten zu einer MPU an.

Positive Bilanz

Wie man also sieht, fällt die MPU Statistik 2015 der BASt weitgehend sehr positiv aus. Vor allem bei den wiederholt-strafauffälligen Alkoholtätern und den Personen mit Verkehrsstraften lässt sich ein Abwärtstrend erkennen. Die insgesamte Zahl aller MPU-Teilnehmer stagniert jedoch weiterhin. Es ist zwar gelungen, dass weniger Alkohldelikte und Verkehrsstraftaten verübt werden, doch es gelang nicht, die Gesamtanzahl zu verringern. Hierfür sind die in der Statistik nicht weiter aufgeführten sonstigen Anlässe verantwortlich. Leider muss auch gesagt werden, dass mit fast 50%, der Anteil der Alkoholtäter noch immer zu hoch ist. Die MPU wird auch im Jahr 2016 wieder für einigen Gesprächsstoff sorgen und vielleicht auch unsere Straßen wieder ein bisschen sicherer machen.

Quelle: https://www.bast.de/DE/Presse/Downloads/2016-16-langfassung-pressemitteilung.pdf?__blob=publicationFile&v=2