Was beachtet werden muss

Die MPU ist weiterhin ein kritisches Thema, das für viel Gesprächsstoff sorgt. Im Jahr 2017 soll eine neue Reform die Untersuchung grundlegend verändern. Leider setzen sich viele Menschen mit dem Thema gar nicht oder nur unzureichend auseinander. Besonders junge Menschen, die gerade den Führerschein bekommen haben sollten sich Gedanken über die Untersuchung machen. Denn junge Erwachsene zwischen 18 bis 25 Jahren sind statistisch gesehen sehr häufig an Unfällen beteiligt. Vor allem der Mangel an Fahrerfahrung und die jugendliche Risikobereitschaft sind für das überproportionale Unfallrisiko verantwortlich. Die Führerschein-Probezeit soll dieser hohen Unfallgefährdung von Fahranfängern entgegen wirken.

Wieso gibt es eigentlich eine Probezeit?

Junge Autofahrer weisen ein sehr hohes Unfallrisiko auf. Daher beschlossen die Führerscheinbehörden eine zweijährige Probezeit einzuführen. Da aber auch ältere Fahranfänger aufgrund Ihrer Unerfahrenheit im Straßenverkehr ebenfalls Risikofaktoren im alltäglichen Straßenverkehr sind, müssen diese die gleiche Probezeit überstehen, wie die jungen Fahrer. Vor allem sollen die Fahranfänger während dieses Zeitraums Ihre Fahrtauglichkeit beweisen, aber auch zeigen, dass sie psychisch in der Lage sind ein Fahrzeug zu führen. Diese vorgeschriebene Probezeit muss nur einmal durchlaufen werden, bei zusätzlich erworbenen Führerscheinklassen oder bei der Wiedererteilung der Fahrerlaubnis wir keine Probezeit gefordert.

Wie können sich Fahranfänger vor einer MPU schützen?

Der beste Schutz gegen die Anordnung einer MPU während er Probezeit ist ein absolutes Alkoholverbot einzuhalten. Wer während der zwei Jahre immer nüchtern unterwegs ist, muss die MPU nicht fürchten. In einer Polizeikontrolle darf der Wert von 0,0 Promille nicht überschritten werden. Schon die kleinste Überschreitung kann die Führerscheinbehörde aufmerksam werden lassen, was in der Anordnung einer MPU enden kann. Aber nicht nur das Trinken von Alkohol kann eine MPU nach sich ziehen, andere Verkehrsverstöße wie Falschparken oder zu schnelles Fahren sollten auch unbedingt vermieden werden.

Bei einem Verstoß wird nicht sofort eine MPU angeordnet

Ein kleinerer Verkehrverstoß während der Probezeit muss aber nicht zwangsläufig eine Einladung zu einer MPU als Folge haben. Denn das deutsche Recht unterteilt die Verstöße in zwei Kategorien. Leichtere Verstöße der Kategorie B, wie das Fahren ohne Licht oder das Benutzen eines Handys während der Fahrt, sind zwar Ordnungswidrigkeiten, führen aber in den meisten Fällen nicht zu einer MPU. Zur Kategorie A zählen Widrigkeiten wie Unfälle, Fahrerflucht, unterlassene Hilfeleistung, Nötigung und das Fahren unter Alkohol- und Drogeneinflusses. Begeht der Fahranfänger während der Probezeit einen Verstoß der Kategorie A oder zwei Verstöße der Kategorie B, dann wird ein bei ihm ein Besuch zu einem Aufbausemniar angeordnet. Dieses kostet im Schnitt 200 € und kann in jeder Fahrschule durchgeführt werden, die ein spezielles Zertifikat besitzt. Zusätzlich kommt es nach diesen ersten Verstößen auch zu einer Verlängerung der Probezeit auf vier Jahre.

Wann ist eine MPU fällig?

Wenn der Fahranfänger nach dem Besuch des Aufbauseminars wieder auffällig wird, dann besteht eine hohe Chance, dass bei ihm eine MPU angeordnet wird. Ebenso wird eine MPU angeordnet, wenn der Führerschein-Neuling das Aufbauseminar nicht erfolgreich beendet oder einfach nicht daran teilnimmt. Während des Seminars sollten sich die Verkehrssünder ihre Fehler eingestehen, um danach eine Chance zu bekommen, auch ohne MPU ihren Führerschein zu behalten. Sollte nach der Teilnahme des Aufbauseminars wieder ein Verstoß der Kategorie A oder zwei Verstöße der Kategorie B stattfinden, dann müssen die Anfänger sich einer verkehrspsychologischen Beratung unterziehen. Sozusagen ist dies die letzte Gelegenheit für eine Einsicht und eine Besserung seitens der Fahranfänger. Wenn sie aber diese Chance nicht wahrnehmen, dann wird ihnen die Fahrerlaubnis entzogen und die Vorlage eines positiven Gutachtens angeordnet. Damit versuchen die Führerscheinstellen die jungen Fahrer doch noch zur Vernunft zu bringen. Wenn der Fahranfänger nach der Beratung wieder auffällig wird, dann wird in jedem Fall eine MPU angeordnet und der Führerschein entzogen.

Mehrere Verstöße führen also zu einer MPU

Der Fahranfänger muss also nach einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung nicht sofort mit einer MPU rechnen. Der Besuch und der erfolgreiche Abschluss des anschließenden Aufbauseminars sollte in jedem Fall ernst genommen werden. Wer bereits nach einem weiteren Verstoß zu einer psychologischen Beratung gebeten wird, hat die Behörden vielleicht schon zu stark auf sich aufmerksam gemacht. Dann könnte auch schon vor der Beratung eine MPU angeordnet werden. In jedem Fall sollte während der Probezeit jede Art von Alkohol gemieden werden, denn das Fahren unter Alkoholeinfluss kann mit hoher Wahrscheinlichkeit sofort zu einer MPU führen. Am besten hält man immer den Verkehr im Auge, fährt eher defensiv und erlaubt sich keine Fehler, dann kann man die Probezeit auch erfolgreich hinter sich bringen.