Ablauf der MPU

Furchtlos zur Prüfung

Mit einem Blutwert über 1,3 Promille beim Autofahren erwischt worden? Unter Drogeneinfluss in eine Polizeikontrolle gekommen? Zu viele Punkte in Flensburg angesammelt? Einen schwerwiegenden Verstoß im Straßenverkehr begangen? Dann wird in den meisten Fällen eine MPU angeordnet. Nun stellen sich viele Autofahrer die Frage, wie denn die MPU genau abläuft. Die Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU) ist in drei Teile gegliedert und dauert meist einen Tag. Zuerst wird der Betroffene ärztlich untersucht. Danach folgt der sogenannte “Leistungstest” und am Ende der Untersuchung wird der Autofahrer in einem psychologischen Gespräch auf Fahrtauglichkeit geprüft. Viele Erstteilnehmer versagen in der MPU weil sie sich über den Ablauf und den Aufbau der MPU nicht richtig informiert haben. Auch eine solide MPU-Vorbereitung, durch fachliche Spezialisten wird von zahlreichen Prüflingen noch immer nicht Anspruch genommen. Dies sollte aber eine Selbstverständlichkeit sein, um die MPU zu bestehen. Beginnen wird die MPU immer mit der ärztlichen Untersuchung. Schon hierbei können einige Fehler vermieden werden.

Die Medizinische Untersuchung

Bei der ärztlichen Untersuchung werden zuerst die körperlichen Befunde ermittelt. Diese können beispielsweise auf einen erhöhten Alkoholkonsum schließen. Hierbei werden Herz, Kreislauf, Blutdruck, Augen, Ohren und das vegetative Nervensystem auf Lebererkrankungen untersucht. Sollte der Patient längere Zeit auf Alkohol verzichtet haben, dann sind wichtige Symptome, die auf einen erhöhten Alkoholkonsum schließen, bereits verschwunden. In diesem Fall sind die Gespräche mit dem Arzt selbst und des psychologischen Gutachters in Hinblick auf den Alkoholkonsum entscheidend.
Der Arzt wird in dieser Phase Fragen nach zurückliegenden und gegenwärtigen schweren Erkrankungen (Alkoholismus, Tuberkulose, Diabetes, usw.) stellen, die in der Familie existieren oder den Probanden selbst betreffen. Bei Alkoholfahrern interessieren die Ärzte sich vor allem um frühere und momentane Konsumgewohnheiten. Deshalb empfiehlt es sich vorhandene Belege über Erkrankungen (Auflistung von Medikamenten, Arzt- und Krankenhausberichte) und Nachweise über Erwerbsunfähigkeit oder andere wichtige Dokumente mitzunehmen.

Der Leitsungstest

Nach der ausführlichen medizinischen Untersuchung geht es dann zur zweiten Station weiter. Hier wartet auf den Prüfling der “Leistungstest”. Dieser erfolgt mit Hilfe von Geräten und Testbögen. Zu Beginn wird die Leistungsfähigkeit und die Verhaltensweise unter Leistungsdruck überprüft. Danach werden Schnelligkeit und die Genauigkeit der optischen Wahrnehmung getestet. Anschließend wird das Reaktionsvermögen auf Geschwindigkeit und Präzision bei schnell wechselnden akustischen und optischen Signalen getestet. Danach folgen noch allgemeine Konzentrationstests und Test zur Leistungsfähigkeit in bestimmten Stresssituationen.
Wenn es die Untersuchung verlangt kann eine Prüfung des theoretischen Verkehrswissens anhand von Fragebögen und kurzer Fahrproben stattfinden.

Des Gespräch mit dem Psychologen

Zu Beginn des Gesprächs fragt der Gutachter nach persönlichen Themen wie Elternhaus, Beruf, Freizeitgestaltung, Familienstand und Konsumgewohnheiten. Hierbei will der Psychologe mehr über die Ursachen und den Ablauf der Gesetzesverstöße herausfinden. Überdies dienen die ersten Fragen dazu, festzustellen ob der Betroffene daraus Lehren gezogen hat. Bei Alkoholtätern interessiert sich der Gutachter vor allem für die eigene Darstellung der Tat und der Erklärung früherer und aktueller Trinkgewohnheiten. Während dieser Phase wird der Untersuchte auch zur Kenntnis über die Wirkung von Alkohol während des Autofahrens und die Dauer des Betrunkenseins befragt.
Aus diesem Grund ist es immens wichtig sich schon vor der MPU mit seinen früheren und momentanen Alkoholgewohnheiten auseinanderzusetzen. Am besten man macht sich Notizen und führt ein Tagebuch. Auch sinnvoll ist eine regelmäßige Überprüfung der Blut- und Leberwerte während der Sperrfrist.
Während des Gesprächs sollten die Betroffenen ganz offen und selbstkritisch über ihr Alkoholkonsumverhalten sprechen. Eine veränderte Einstellung gegenüber dem Alkoholgenuss und den damit einhergehenden Problemen muss vermittelt werden.
Es genügt nicht zu behaupten, man werde in Zukunft den Alkohol meiden und nicht als Problemlösungsmittel verwenden. Dem Gutachter sollten prägnante Beispiele aufgezeigt werden, in denen man sein verändertes Verhalten gegenüber dem Alkohol darstellen kann. Außerdem müssen fundierte Gründe angegeben werden, die zu einer Abnahme des Alkoholkonsums geführt haben, wie bspw. der berufliche Abstieg und Streit in der Familie. Der innere Krieg gegen die Versuchung muss detailiert beschrieben werden.

Nicht nur Alkoholkonsum führt zur MPU

Bei Verkehrsdelikten ohne Alkoholkonsum werden Fragen zur Darstellung der Tat und zu den Gründen die Straftat gestellt. Diese Fragen sind denen für Alkoholtäter sehr ähnlich. Auch wird hierbei der Psychologe auf die Lehren eingehen, die bis zum Termin der MPU, aus dem Fehlverhalten für den Einzelnen gezogen wurden. Der Gutachter erwartet zudem eine selbstkritische Analsye des Betroffenen darüber was er falsch gemacht hat und wie er in Zukunft sein Fahrverhalten verbessern wird.
In jedem Fall sollte man sich vor der MPU noch einmal gründlich über den Ablauf informieren.